Die schönsten Wanderwege Deutschlands und Europas

Beginnen wir mit dem wahrscheinlich bekanntesten Wanderweg auf unserer Liste, dem Rheinsteig. In insgesamt zwölf Etappen erstreckt er sich auf über 300 km am Rhein entlang und bietet Wanderern dabei eine traumhafte Aussicht nach der anderen. Koblenz und Bingen, die Loreley und Lorch – tief hat sich der gewaltige Fluss in diese Landschaften gegraben. Ihm zu folgen, ist ein romantisches Abenteuer. Fähren verbinden die Ufer miteinander, urige Gaststätten mit Weinen aus eigener Herstellung verführen zur Rast.

Gar nicht weit entfernt befindet sich der Eifelsteig – ein Weg, der auf seinen 313 km die vielfältige Schönheit der Eifel mit der flachen Landschaft bei Aachen und den Hügeln rund um Trier verbindet. Hier kann man auch den Naturpark Hohes Venn mit Mooren und Seen besuchen, der durch die Vulkaneifel mit ihren Maaren führt dabei deren Schönheit offenbart.

© Alice-D, Shutterstock

Deutlich kürzer, aber nicht weniger schön ist der Rotweinwanderweg an der Ahr. Quer durch die Weinberge, gut befestigt und oberhalb des Flusses gelegen bieten sich unterwegs immer wieder Möglichkeiten zur Weinverkostung, was aus einer Wanderung schon mal ein besonders heiteres Erlebnis machen kann. Durch die große Beliebtheit muss man während der Weinlese allerdings mit reichlich Gegenverkehr rechnen.

Heinrich Heine und Goethe haben über ihn geschrieben: Den Harz. Ein Geheimtipp für Wanderer, die Natur in ihrer rauen Schönheit suchen. Dichte Wälder, mystische Moore und die steilen Gipfel des Brocken laden dazu ein, abzutauchen und den Alltag hinter sich zu lassen. Hier sollen die Hexen ihre Walpurgisnacht feiern, unzählige Tierarten leben in der Wildnis, und seit Tausenden von Jahren wird in der Region Bergbau betrieben. Der Harzer Hexensteig verspricht allen, denen Kultur und Natur gleichermaßen am Herzen liegt, spannende Erfahrungen.

Im Vergleich eher kurz, dafür in einer unerwarteten Region verläuft der Hochuferweg auf der Ostseeinsel Rügen. In bis zu 118 m Höhe führt der Weg direkt an der Abbruchkante der berühmten Kreidefelsen entlang. Geschichten um den Piraten Störtebeker und die von Caspar David Friedrich gemalte Aussicht von der Stubbenkammer prägen die Tour.

Geradezu dramatisch ist eine Wanderung weit im Norden Norwegens auf dem Peer Gynt Stien. Die 70 km lange Strecke zieht sich durch eine wilde Gebirgslandschaft im südlichen Gudbrandsdalen. Hier reihen sich Bergspitzen in 900 - 1.100 m Höhe aneinander, teilweise verläuft der Weg sogar 1.500 m über dem Meer. Wanderer kriegen Bergseen, Wasserfälle und hölzerne Kapellen zu Gesicht, und winzige, urige Dörfer laden zur Einkehr ein.

Das Schweizer Engadin-Hochtal ist eines der höchsten bewohnten Täler Europas. Mehr als 500 km Wanderwege schlängeln sich zwischen Bergkuppen, Alpenwiesen und Gletschern entlang. Das Wandern fühlt sich hier an wie ein Streifzug durch eine andere Zeit. Die Landschaft ist wild, aber gleichzeitig beruhigend – schroffe Berge stehen im Kontrast zu dem klaren Licht, das den ganzen Tag über in den Tälern spielt. Besonders auf dem Panoramaweg Muottas Muragl erschließt sich die atemberaubende Schönheit der Landschaft.

© mapman, Shutterstock

Auch auf den kanarischen Insel Teneriffa finden Wanderer beinahe außerweltlich faszinierende Strecken. Der Vulkan Teide thront über der Landschaft, die schroff-schöne Mascara-Schlucht ist in den letzten Jahren ein Muss für alle Freunde des Wanderns geworden. Hier hat sich unter den imposanten Basaltfelsen eine einzigartige Vegetation herausgebildet. Steinige Lavafelder wechseln sich mit sanften Bergwiesen ab, und der Blick über die Insel ist so weit, dass er den Horizont zu verschlucken scheint.

Das Tal der Loire mit seinen traumhaften Schlössern gehört nicht ohne Grund zum Welterbe der UNESCO. Unzählige Wege führen durch Weinregionen und an größeren und kleineren Orten vorbei. Wer viel Zeit hat, kann das gesamte Tal von der Quelle bis zur Mündung durchwandern. Und das bedeutet, sich durch eine Landschaft zu bewegen, die von Geschichte und Natur gleichermaßen geprägt ist.

Wandern an der Südküste Kretas schließlich ist ein Eintauchen in eine wilde, ungezähmte Schönheit. Die steilen Klippen, das tiefblaue Meer und die rauen Berglandschaften schaffen eine Kulisse, die gleichzeitig dramatisch und beruhigend ist. Der Weg führt durch abgelegene Dörfer, in denen die Zeit langsamer scheint, und entlang verborgener Buchten, die nur zu Fuß erreichbar sind.

© Kalman, Shutterstock

Hier wird mit phantastischem Essen und gekühltem Wein für die müden Wanderer aufgewartet, die am nächsten Tag weiterziehen, um antike Heiligtümer und türkisfarbenes Wasser unter der Hitze der Sonne zu bestaunen.