Safaris, Weinroute, Luxuscamps

Abenteuer gepaart mit einer perfekten Infrastruktur. Staub und Hitze tagsüber, Luxus am Abend. In den reizvollsten Regionen Südafrikas finden sich die schönsten Übernachtungsmöglichkeiten. Meist liegen die stilvoll gestylten Lodges in privaten Naturreservaten. Manche Architektur ist so attraktiv, dass sie schon fast selbst zur Sehenswürdigkeit wird. Allen gemeinsam ist – neben dem hohen Preis –, die Tatsache, dass Küche und Weinlisten von erlesener Qualität sind. Zumindest ein oder zwei Übernachtungen sollte man sich auf einem Reisetrip schon gönnen. Dass aus Südafrika keine "Aschenbottles" kommen, wie Weine aus der Region früher abfällig genannt wurden, sondern ausgezeichnete Tropfen von Spitzenqualität, ist mittlerweile fast jedem bekannt. Und auch Namibia verfügt heute über nennenswerte Weinanlagen. Ist die Weinanbaufläche zwar kleiner als im Nachbarland, haben aber die Weine selbst in den letzten Jahren an Qualität gewonnen und werden zunehmend populär.

Im Nordosten Südafrikas, im berühmten Krüger-Park und dem Hluhluwe-iMfolozi-Park in KwaZulu-Natal, wurden die ersten exklusiven Privatlodges des Landes eröffnet. In vielen von ihnen sind Big-Five-Begegnungen garantiert, also Pirschfahrten, die mit Sichtungen von Löwen, Leoparden, Elefanten, Büffeln und Nashörnern gekrönt werden. Abends kann dann beim fünfgängigen Kerzenlicht-Dinner unter den Sternen im Busch mit einem spritzigen Sauvignon Blanc oder einem gehaltvollen Pinotage auf die Erlebnisse des Tages angestoßen werden.

Weiter westlich liegt mit dem Addo Elephant Park der abwechslungsreichste Nationalpark Südafrikas. Er ist nur zwei bequeme Tagesreisen von Kapstadt entfernt und gilt als komplett malariafrei. Neben den "Big Five" gibt es im nahegelegenen Meer mit ein wenig Glück zwei weitere Attraktionen zu bewundern: Wale und Weiße Haie. Sowohl im Park selbst als auch an seinem Rand finden sich eine Fülle von verschiedenen Lodges, die zum Verweilen und Entspannen einladen. Das Gefühl, Elefanten von der Terrasse aus mit einem Gläschen Wein in der Hand zu beobachten, während diese sich gegenseitig trompetend mit Wasser bespritzen, gehört zu den Afrika-Erlebnissen, die haften bleiben. Garantiert.

Namibia und Südafrika lassen sich prima in einem Urlaub verbinden. Vom Osten Südafrikas kommend ist Kapstadt das ideale Etappenziel. Ein paar Tage im Weinland, im vinikulturellen Epizentrum von Franschhoek und Stellenbosch, bieten genug Gelegenheit, die hiesigen Weine mit den eigenen Geschmacksnerven bekannt zu machen. Franschhoek klingt nicht nur französisch; das kleine Städtchen mit seinen Bistros und Cafés könnte sich auch irgendwo in der Provence befinden. Dass der Wein oft wesentlich günstiger ist als im echten Frankreich, geschmacklich dabei aber durchaus ebenbürtig, erfreut sowohl Gaumen als auch Portemonnaie. Etliche Weingüter bieten Führungen und Proben an. Mindestens eine Übernachtung sollte in Franschhoek eingeplant werden, allein schon wegen der frischen Croissants, die in den kleinen Hotels und Bed-and-breakfast-Unterkünften jeden Morgen gereicht werden. Auf dem Weg von Franschhoek nach Stellenbosch liegt ein Weingut, das bereits seit 1685 bewirtschaftet wird und dessen Tropfen bei Kennern sehr beliebt sind: Boschendal Estate. Von November bis April kann man hier sonntags im idyllischen Garten unter mächtigen, schattenspendenden Eichen gastieren. Als der Kap-Gouverneur Simon van der Stel in Südafrika ankam, lag unterhalb des Tafelbergs die einzige Siedlung der Niederländisch-Ostindischen Kompanie (VOC). Anfang November 1679 machte er sich auf den Weg ins Landesinnere, wo er etwa 50 km von Kapstadt entfernt das Tal des Eersterivier ("erster Fluss") erblickte und als idealen Ort für eine weitere permanente Ortschaft auserkor. Er gab der Siedlung seinen Namen: Stel-en-bosch – Stellenbosch.

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Die Übernachtungssituation in Namibia war vor einigen Jahren noch ein wenig problematisch, hat sich aber bis heute dramatisch verbessert. Zahlreiche neue, sehr geschmack- und stilvolle Lodges haben eher konservative Gästefarmen abgelöst. Die schönsten Unterkünfte des Landes finden sich rund um das herrliche Dünengebiet von Sossusvlei in der Namibwüste, im Damara- und Kaokoland, sowie in der tierreichen Etosha-Pfanne, einer Salztonebene. Im Gegensatz zu Südafrika können in Namibia die meisten der einst heruntergekommenen, staatlichen Unterkünfte mittlerweile mit den luxuriösesten Privatunterkünften des Landes konkurrieren. Vor allem die Sossus-Dune-Lodge ist einen Aufenthalt wert. Selbstfahrer haben den Riesenvorteil, bis nach Sonnenuntergang Fotos in den Dünen machen zu können, da sie im Gegensatz zu normalen Besuchern den Park selbst nicht verlassen müssen, sondern einfach nur zur Lodge zurückfahren, die innerhalb liegt.

Die Tintswalo-Atlantic-Lodge ist die romantischste Lodge, in der der Autor je übernachtet hat, mit der besten Lage Südafrikas, unterhalb vom Chapman’s Peak Drive, direkt am Atlantik. Alle zehn Suiten und die Präsidenten Suite sind nach berühmten Inseln benannt und entsprechend dekoriert. Aber nicht nur das Bett für die Nacht ist ein Traum an Gemütlichkeit, auch die Weine und Essen sind ebenfalls exzellent. Luxus dieser Qualität ist natürlich nicht billig, aber den Preis wert.

Tintswalo Atlantic: Chapman’s Peak Drive, von Hout Bay auf der Main Rd. Richtung Chapman’s Peak Driveshortly, kurz hinter der Mautstation rechts, Tel. +2721 773 0900, eservations@tintswalo.com, www.tintswalo.com