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Hamburg

Fisch gibt es hier auch noch

Panoramablick auf den Hamburger Fischmarkt mit historischem Handelshafen und Elbe© Nyokki, Shutterstock · Der Hamburger Fischmarkt ist längst eine legendäre Instanz in der Elbmetropole

Fisch ist unverändert ein wichtiges Thema in Hamburg – auch wenn sich der sogenannte Fischmarkt längst zu einem rummelartigen Vergnügen ausgewachsen hat, das man nichtsdestotrotz wenigstens einmal erlebt haben sollte.

Cornelia Franz, vom 02.12.2024

Zwar liegt Hamburg nicht an der Nordsee, wie viele Binnenländer vermuten, aber die seit jeher schiffbare Elbe verbindet die Hansestadt direkt mit den Weltmeeren und ihren Fanggründen. In der rekonstruierten Fischauktionshalle direkt am Hafenkai – heute ein multifunktionales Veranstaltungszentrum –, wurden einst die Fänge ganzer Kutter und Trawler versteigert. Fischauktionen gibt es auch heute noch – einige hundert Meter weiter elbabwärts und nur für Fisch verarbeitende Betriebe und den Einzelhandel. Kühlketten sorgen dafür, dass hier selbst tropische Fische und Krustentiere, fangfrische Schwertfische oder Red Snapper "unter den Hammer" kommen und vielleicht schon abends appetitlich zubereitet auf dem Teller eines Restaurantgastes liegen.

Tradition seit 1861

Der Fischmarkt für die Bewohner fand früher (auch) am Sonntagmorgen statt, noch vor dem Kirchgang. Später wurde es draußen zu warm für die Fische. Diese Tradition hat sich erhalten, und so treffen sich jeden Sonntagmorgen von 5 bis 9 Uhr (im Winter ab 7 Uhr) Tausende zum Fischmarkt am Hafen: Touristen und einige Nachtschwärmer, die "durchgemacht" haben, dazu Familien, die hier von lebenden Kaninchen und meterhohen Palmen bis zum Kabeljau alles mögliche einkaufen können. In vielen Hamburger Familien hat ein wöchentliches Fischgericht noch immer Tradition. Da wundert es nicht, dass Hamburg mit einem Pro-Kopf-Verbrauch von rund 13 Kilogramm Fisch im Jahr an der Spitze aller Bundesländer liegt.

Nahaufnahme eines Krabbenbrötchens und eines Fischbrötchens© Christin Klose, Shutterstock

Es gibt noch Fischer

Der Anteil heimischer Fischer an dem in Hamburg verkauften Fang ist im Laufe der Jahre immer geringer geworden. Gerade eine Handvoll Kutter sind von der einst größten Fischereiflotte des Deutschen Reiches auf der Hamburger Elbinsel Finkenwerder übrig geblieben. Zunehmende Konkurrenz, leer gefischte Fanggründe und Umweltprobleme in der Elbe kamen zusammen. Drei historische Segelkutter haben sich, von Stiftungen betreut, in die moderne Zeit und in Museumshäfen retten können. Und im Gebiet des Hamburger Hafens sind noch zwei Berufsfischer aktiv. Einer von ihnen ist Olaf Jensen, der in seinen Reusen und Stellnetzen Aal, Zander und Butt fängt. Und da die Elbe in den letzten Jahren wieder sauberer geworden ist, hat sich sogar der Stint zurück gewagt. Zwischen Februar und April kommen die kleinen lachsartigen Fische zum Laichen aus der Nordsee elbaufwärts. Ab Blankenese werden sie gefangen und bereichern gebacken, gebraten, geräuchert, in der Suppe oder sauer eingelegt als lokale Spezialität für eine kurze Zeit die Speisekarten von Fischrestaurants in Hamburg und Umgebung.

Nützliche (Fisch-)Adressen

Altonaer Museum Zur Kulturgeschichte der norddeutschen Küstenregion gehört auch die Fischerei. Historische Schiffsmodelle, Dokumente und andere Exponate informieren zum Fisch- und Walfang der letzten 300 Jahre.

Fischereihafen-Restaurant Kulinarische Institution mit regionalen Ham burger Fischgerichten, dazu feine Küche mit Fisch- und Krustentieren (Große Elbstraße 143, Altona, Tel. 0 40/38 18 16, www.fischereihafenrestaurant.de

THEO'S Bar Nachdem der legendäre "Schümanns Austernkeller“ vor einigen Jahren schließen musste, können sich Liebhaber von Fines de Claires, Irish Donegal und Sylter Royal jetzt im Restaurant des Grand-Elysée-Hotels treffen (Rothenbaumchaussee 10, Rotherbaum, Tel. 040 41412855, www.grand-elysee.com/bars/theos-bar/

Daniel Wischer Traditions-Fischbratküche seit 1924 – nach dem Einkauf in der Mönckebergstraße geht "man" für ein Goldbarschfilet "Orly" oder eine Fischfrikadelle mit hausgemachtem Kartoffelsalat zu Wischer (www.danielwischer.de, Große Johannisstraße 3, Tel. 040 36091988

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