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DUMONT Eskapaden

8 Nationalgerichte: Ein Streifzug durch die Küchen der Welt

Bananenblatt mit verschiedenem Essen/Zutaten darauf, darunter Reis, Kochbananen und Kekse bunter Pasten. Drumherum stehen Töpfe mit weiteren Lebensmitteln/Zutaten. Festlich angerichtet, © dev___.k, Shutterstock · Nationalgerichte und die Vielfalt weltweiter Küchen

Nationalgerichte sind Ausdruck der kulinarischen Identität eines Landes. Sie gewähren Einblicke in die Küchenkultur und verraten viel über Bräuche, Gepflogenheiten und Werte. Ein Streifzug von Afghanistan bis Venezuela.

Lea Katharina Nagel, vom 03.08.2025

1. Afghanistan: Kabuli Palau (Qabuli Pulau)

Kabuli Palau ist ein traditionelles Reisgericht mit Rosinen, Karotten und Lamm, das der Levante-Küche zugeschrieben wird. Eine aromatische Mischung aus Garam Masala, Kardamom und Koriander verleiht dem Gericht seinen unverwechselbaren Geschmack. Wie in vielen asiatischen Ländern spielt Reis auch in der afghanischen Küche eine zentrale Rolle. Dabei zeigt die afghanische Küche Einflüsse aus der Türkei, Indien und Persien. Gegessen wird das Gericht traditionell mit der Familie, denn Teilen und Gastfreundschaft prägen die Esskultur des gebirgigen Landes. Nahaufnahme, Teller mit Kabuli Palau, dem afghanischen Nationalgericht. Teller mit Reis, darüber sind Rosinen und Karottenfäden gestreut© FarzoTastyFood, Shutterstock

2. Botswana: Seswaa

Seswaa ist ein herzhafter Fleischeintopf, der aus Rind- oder Ziegenfleisch zubereitet wird. Das Fleisch schmort mindestens zwei Stunden lang in Wasser und Salz über einem Feuer, bis es zart ist. Da Fleisch in Botswana als kostbares Gut gilt, ist Seswaa - im Unterschied zu anderen Nationalgerichten - kein Alltagsgericht. Es wird meist mit traditionellem Maisbrei und Morogo, einem Gemüse, das geschmacklich an Spinat erinnert, serviert.

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3. Kasachstan: Beshbarmak (Beschbarmaq)

Beshbarmak, wörtlich „fünf Finger“, ist eine Mischung aus Suppe und Eintopf und wird traditionell mit den Händen gegessen. Das Gericht besteht aus Kartoffeln, Teigstücken oder -fladen, Zwiebeln und Fleisch. Früher wurde es oft mit Hammel- oder Pferdefleisch zubereitet, heute verwendet man in der Regel Rind- oder Lammfleisch. Dabei wird das Fett mit den Knochen gekocht, um einen intensiveren Geschmack zu erzielen. In modernen Rezepten findet man in der Regel Nudeln anstelle von Kartoffeln beziehungsweise Teig. Beshbarmak, kasachisches Nationalgericht. Nudeln mit gedünsteten Lammstücken und Zwiebeln, Nahaufnahme auf einem Teller© Medvedeva Oxana, Shutterstock

4. San Marino: Torta Tre Monti

Das Nationalgericht San Marinos ist eine Nachspeise: Torta Tre Monti, ein schmackhafter Waffelkuchen mit Schokoladen- und Haselnussfüllung. Der Name „Kuchen der drei Berge/Türme“ bezieht sich dabei auf die drei Türme des Monte Titano, einem wichtigen Symbol der "Enklave", das auch auf der Nationalflagge zu sehen ist. Obwohl die Küche San Marinos viele Ähnlichkeiten mit der italienischen hat, nimmt dieser Kuchen eine besondere Rolle ein und ist tief in der Kultur des Landes verwurzelt.

5. Litauen: Zeppelinas (Cepelinai)

Zeppelinas sind längliche Kartoffelklöße, die ihren Namen tatsächlich von Zeppelinen haben, denen sie in ihrer Form ähneln. Es gibt keine festgelegte Füllung, sie variiert je nach Familienrezept und reicht von Speck und Schinken bis hin zu Hackfleisch, Pilzen oder Weißkohl – kreativere Varianten enthalten u.a. Fisch. Die Klöße werden typischerweise mit zerlassener Butter, Speck, Sauerrahm und Zwiebeln serviert. Zeppelinas als deftige Hausmannskost sind typisch für die baltische Küche. Zubereitung des litauischen Nationalgerichts Zeppelinas. Männerhände lassen geriebene Kartoffeln in Siebtütchen über Schüssel abtropfen. © Ja Crispy, Shutterstock

6. Sri Lanka: Reis und Curry

Auf Sri Lanka gilt Reis und Curry als die Nationalspeise schlechthin - dabei unterscheiden sich die servierten Currys stark voneinander und können wahlweise Fleisch, Fisch oder Gemüse enthalten. Jedes Curry schmeckt anders, da die Zubereitung je nach Region, Familie und Vorlieben des Koch oder der Köchin variiert. Ein wesentlicher Bestandteil der Esskultur Sri Lankas ist die Art, wie gegessen wird: traditionell mit der rechten Hand, da die linke Hand als unrein gilt.

7. Thailand: Pad Thai (Phat Thai)

Pad Thai, eines der bekanntesten Gerichte Thailands, besteht aus gebratenen Reisnudeln, die häufig mit Ei und Tamarindensauce zubereitet werden. „Pad“ bedeutet gebraten, und das Gericht wird normalerweise mit getrockneten oder frischen Riesengarnelen serviert. Es gibt jedoch unzählige Variationen mit u.a. Nüssen, Fleisch oder Gemüse. 2005 wurde Pad Thai in einem CNN-Ranking als eines der fünf leckersten Gerichte der Welt ausgezeichnet. Herstellung von Pad Thai in einer thailändischen Straßenküche, fertiges Gericht steht auf Sojasprossen im Vordergrund© MrWinn, Shutterstock

8. Venezuela: El Pabellón Criollo

El Pabellón Criollo, das „Flaggengericht der Criollos“, setzt sich aus zerpflücktem Rindfleisch, gedünsteten schwarzen Bohnen, Reis und gebratenen oder frittierten Kochbananen zusammen. Anders als bei Eintopfgerichten werden die Zutaten getrennt auf dem Teller angerichtet. Die Farben der Zutaten – Gelb (Bananen), Blau (Bohnen), Rot (Fleisch) und Weiß (Reis) – erinnern symbolisch an die venezolanische Flagge und repräsentieren die enge Verbindung der venezolanischen Küche zu ihren spanischen Wurzeln. Nahaufnahme El Pabellón Criollo: Nationales Gericht in Venezuela mit 5 verschiedenen Zutaten auf Teller, Reis, Bohnenmus, frittierte Bananen, Fleisch und grünes Mus © Christina Weinreich, Shutterstock

MK

Margit Kohl

unterwegs in Chiemgau, München, Gardasee, Südtirol, Saudi Arabien, Abu Dhabi, Dubai und Zypern

Margit Kohl arbeitete nach dem Studium der Neueren Deutschen Literatur, der Kommunikationswissenschaften und der Kunstgeschichte 19 Jahre lang als Redakteurin für die Süddeutsche Zeitung, wo sie lange Zeit auch das Reiseressort leitete. Die heute in München lebende freie Journalistin und Autorin ist viel herumgekommen: Über hundert Länder hat sie bereist, wobei sie in den letzten Jahren ihren Fokus verstärkt auf die Schönheit vor der eigenen Haustür gelegt hat. Ob am Bodensee oder in den alpinen Landschaften Südtirols: Margit Kohl findet ihre persönlichen Auszeiten gerne in der Natur.

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Margit Kohl arbeitete nach dem Studium der Neueren Deutschen Literatur, der Kommunikationswissenschaften und der Kunstgeschichte 19 Jahre lang als Redakteurin für die Süddeutsche Zeitung, wo sie lange Zeit auch das Reiseressort leitete. Die heute in München lebende freie Journalistin und Autorin ist viel herumgekommen: Über hundert Länder hat sie bereist, wobei sie in den letzten Jahren ihren Fokus verstärkt auf die Schönheit vor der eigenen Haustür gelegt hat. Ob am Bodensee oder in den alpinen Landschaften Südtirols: Margit Kohl findet ihre persönlichen Auszeiten gerne in der Natur.

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Blau-lila Zug, der in vietnamesischem Dschungel auf Gleisen entgegenkommt.© Huy Thoai, Shutterstock

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